26. April 2015

Ungiftige Haushaltsreiniger Teil I











Kurz nach der Geburt von Josh habe ich gemeinsam mit einer Freundin einen ersten Hilfe Kurs für Kinder und Babys besucht. Meine Hebamme hatte mir damals diesen Kurs empfohlen und ich selbst wollte ebenfalls gern daran teilnehmen. Gleich zu Beginn des Kurses sprachen wir über die Gefahrenzone Haushalt. Über die Notwendigkeit, Steckdosen zu sichern, Spitze Ecken und Kanten mit einem Eckenschoner zu überziehen und Putzmittel und Reiniger für Kinder unzugänglich aufzubewahren. Josh war damals noch in einem Alter, in dem ich ihn im Tragetuch oder auf meinem Arm durch die Wohnung getragen habe, aber der Gedanke daran, das wir zu Hause giftige Stoffe haben (wenn auch außerhalb seiner Reichweite) gefiel mir gar nicht. Gleich nach dem ersten Kursabend war mir klar, noch bevor mein Kind ins Krabbelalter kommt, muss die Wohnung für ihn sicher sein.

Tischkanten und Ecken abdichten, Steckdosen sicher, kein Problem. Haushaltsreiniger außer Reichweite stellen ebenfalls unproblematisch. Ich gebe ehrlich zu, ich bin kein Putzfreak. Sauberkeit ja, aber penibel darauf achten: Nein. Trotzdem haben sich die Flaschen mit Scheuermilch, Fleckenlösung, Kalkentferner und diversen anderen Reinigern über die Zeit angesammelt. Weshalb überhaupt zu Hause mit Giftstoffen hantieren, wenn sie für mein Kind gefährlich sein können? Sind überhaupt zwölf verschiedene Reinigungsmittel notwendig? Ich habe dann ziemlich schnell das Sortiment an Reinigern durch ökologische Mehrzweckreiniger ersetzt. Ausschlaggebend hierfür war auch ein atopisches Ekzem das Josh in seinem ersten Lebensjahr entwickelte. Weg mit den Chemikalien in scharfem Waschmittel, Weichspüler und Cremes empfahl meine Hebamme.

Weniger Produkte, dafür biologisch und nachhaltig. Ich weiß, es klingt irgendwie verrückt, aber wenn Josh über den frischgeputzten Küchenboden krabbelte und den herausgefallenen Nucki wieder in den Mund steckte, hatte ich trotzdem noch immer ein ungutes Gefühl. Die Neurodermitis von Josh verschwand übrigens pünktlich zu seinem ersten Geburtstag. Seine Schwester Zoe entwickelte ebenfalls im ersten Jahr eine Neurodermitis, auch diese verschwand wieder. Trotzdem sind beide Kinder schon früh anfällig für Atemwegsinfekte und Hautreizungen gewesen. Irgendwann habe ich mir dann unseren Putzschrank nochmal vorgenommen und aussortiert. Biologische Reiniger hin oder her, letztendlich wird auf jeder Verpackung vor toxischen Stoffen und Vergiftungen gewarnt. Empfindliche Menschen reagieren schon auf das Einatmen von Reinigungsmitteln mit Asthma oder einer Hautreaktion.

Mittlerweile benutze ich nur noch wenige Produkte und die habe ich größtenteils auch noch selbst hergestellt. Ich kenne also die Inhaltsstoffe und kann Giftstoffe ausschließen. Und was mir mindestens genauso gut gefällt: Die Reiniger sind vielseitig einsetzbar und es stehen nicht mehr so viele angebrochene Putzmittel mit undefinierbarem Inhalt herum.

Effektive Haushaltsreiniger kann man ganz einfach selber herstellen, man benötigt dafür lediglich ein paar wenige Zutaten, die man ohnehin immer im Haus hat. Und falls nicht, kosten diese Dinge nicht viel Geld und sind nach der Anschaffung relativ lange haltbar. Zutaten die ich gern für die Reinigung unseres Haushaltes zweckentfremde sind häufig Essig, Natron und Zitronen. Die dafür benötigten "Zutaten" stammen alle aus der Küche bzw. dem Vorratschrank.

Essig *antibakteriell*desinfizierend*entfernt Kalk

Weißer Essig ist mein absoluter Favorit. Ich fülle ihn in eine leere Sprühflasche und reinige damit die Armaturen im Badezimmer, den Boden im Badezimmer, die Arbeitsflächen in der Küche, die Waschbecken, Wasserkocher, Kaffeemaschine, den Herd und den Backofen. Ich Desinfiziere damit den Mülleimer und die Toilette. Schmutzige Flächen werden besprüht und mit einem feuchten Lappen abgewischt, Kalk läßt sich mit Essig wunderbar erweichen und danach mühelos entfernen. Der strenge Geruch nach Essig verfliegt auch relativ schnell nach kurzem Lüften. 


Ein Tipp noch: Flächen aus Silikon besser nicht damit reinigen - nach mehrmaligem Kontakt mit Essig kann sich Silikon lösen.

Eine Flasche Tafelessig bekommt man im Supermarkt für wenige Cents, einmal angebrochen ist die Flasche ewig haltbar und sehr ergiebig.

Zitronen *antibakteriell*hellt auf*natürlicher Zitrusduft

Schneidebretter oder Gefäße aus Holz oder Bambus lassen sich mit Zitronensaft ganz einfach hygienisch reinigen. Mit einer halben Zitrone reibe ich die Bretter ab und entferne so Bakterien und etwaige Gerüche. Flecken auf hellen Kunststoffbrettern lassen sich ziemlich gut mit Zitronensaft entfernen, er wirkt nämlich nicht nur antibakteriell, sondern auch aufhellend. Und das ganz ohne chemische Bleichmittel.

DIY Essigreiniger mit Zitrone:


1 Zitrone gewürfelt in ein Einmachglas geben, mit 1/4 Liter Essig auffüllen und 5 Tage ruhen lassen.

Ich stelle diese Lösung einmal in der Woche her, so habe ich immer einen kleinen Vorrat zum abfüllen griffbereit.
Bei uns wird immer ordentlich gekrümelt - wie ist es bei euch, benutzt ihr natürliche Putzmittel? Was ich noch unbedingt benötige DEN Tipp gegen Flecken aus Tomatensauce ;)

3 Kommentare:

  1. wow, ich bewundere dich, dass du so rigoros alles verband hast, ich habe zwar keine Kinder, benutze aber auch ungern chemiebomben. Gegen tomatenflecken hilft nur schnelles einweichen bei mir :D
    Liebste Grüße an dich und deine kleinen,
    Karo

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  2. das ist ja eine super idee ungiftige reiniger!
    wir würden uns echt freuen wenn du auch mal bei uns vorbeischauen würdest.
    liebe grüße♥
    http://aneverendingfriendshipveramatea.blogspot.co.at/

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  3. Liebe Diana,

    als Ersatz für Scheuermilch kannst du ein Gemisch aus Zitrone und Natron benutzen. 1 EL Natron mit dem Saft einer Zitrone und einem Spritzer Essig mischen. LG

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